PLM-Fauxpenness hat keine Zukunft

PLM-Blogger Oleg Shilovitsky, der sich wiederum auf einen Beitrag von Monica Schnitger bezieht, verdanke ich die Entdeckung eines wundervollen Begriffs, der ursprünglich in der Open Source Community geprägt wurde: Fauxpenness. Er bezeichnet eine Software, die vorgibt Open (Source) zu sein, aber es nicht wirklich ist. Der Begriff lässt sich prächtig auf die PLM-Hersteller und ihre Produkte übertragen, die aller Lippenbekenntnisse und der Unterzeichnung des Code of PLM Opennness (CPO) zum Trotz noch längst nicht so offen sind, wie sie sein müssten, um den wachsenden Kundenanforderungen in punkto Interoperabilität zu genügen. „PLM-Fauxpenness hat keine Zukunft“ weiterlesen

Der PLM-Markt wächst in die Höhe und die Breite

Vor ein paar Jahren habe ich an dieser Stelle schon mal über Sinn und Unsinn der PLM-Marktanalysen in der gegenwärtigen Form geschrieben. Grundsätzlich sollen solche Analysen potentiellen Käufern als Orientierung über die am Markt verfügbaren Systeme und die Marktposition der jeweiligen Anbieter dienen. Das tun sie aber nicht, wenn sie Äpfel mit Birnen vergleichen oder – schlimmer noch – Äpfel, Birnen und andere Früchte zu einem bunten PLM-Obstsalat vermengen. „Der PLM-Markt wächst in die Höhe und die Breite“ weiterlesen

Der Unterschied zwischen Software und erfolgreicher Software?

Mountain landscape with snow and clear blue sky

Die Einführung von neuer Software ist in aller Regel kein Selbstzweck. Die Treiber in den Unternehmen verfolgen konkrete Ziele rund um wichtige Kenngrößen wie Zeit, Kosten und Qualität. Ein gutes Change Management dient dann dazu, die Fachbereiche und Mitarbeiter von diesen Zielen zu überzeugen und sie zu motivieren und „mitzunehmen“.

Unsere Erfahrungen und die vieler anderer Software-Anbieter und Berater zeigen: entscheidend ist außerdem, wie ein neues Werkzeug überhaupt eingesetzt werden soll: als bloßer Ersatz im Rahmen von ansonsten unveränderten Strukturen und Arbeitsweisen, oder – besser – mit dem Ziel, die Potenziale der Werkzeuge möglichst optimal zu nutzen, auch wenn dies weitergehende Veränderungen bestehender Arbeitsweisen erfordert.

Der sehr lesenswerte Beitrag von Stefan Thomke „High-Tech Tools Won’t Automatically Improve Your Operations“ in der Online-Ausgabe von Harvard Business Review geht diesem Aspekt nach. Er schreibt:

While it is encouraging to see this rapid progress, tools — no matter how advanced — do not automatically confer benefits on organizations. They must be integrated into systems and routines that are already in place. Tools are embedded within the organizations that deploy them as well as the people that use them. When integrated incorrectly, they can actually inhibit performance.

Ein nettes Bild von Thomke bringt die Sache auf den Punkt. Ein Ferrari hilft mir nicht, schneller zur Arbeit zu kommen, solange ich mich nicht um eine andere Route abseits der üblichen Staus kümmere. Zudem liefert Thomke anschauliche Beispiele auch aus dem Bereich der Produktentwicklung mit.

Change Management ist in seiner Substanz also nicht nur gutes Projektmarketing, sondern ist weit mehr als das. Es geht um die oft substantielle Veränderung der eigenen, bisherigen Arbeitsweise und dem Aufbau des Vertrauens der Mitarbeiter darin, dass neue Arbeitsweisen verlässlich funktionieren und tatsächlich die konkreten Vorteile bieten, die auf den PowerPoint-Folien angepriesen wurden. Je größer die Unterschiede sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine solche Veränderung mehr Zeit und mehr aufeinander folgende Schritte benötigt.

Thomke: „Advanced tools can transform the way you run innovation and operations. But it’s the way you manage the tools and the people that use them that will unlock, or hold back, their potential”.