Digitale Barrierefreiheit für alle

Barrierefreie Software geht alle an

Moderne Software sollte barrierefrei sein. Doch was für Barrieren kann Software haben und für wen? Und wie können Softwarehersteller diese beseitigen? Das allgemeine Verständnis von barrierefreier Software bezieht sich zumeist darauf, dass Menschen mit Behinderungen oder anderen körperlichen Einschränkungen sie gut bedienen können. So reduziert eine derart gestaltete Software beispielsweise die Verwechslungsgefahr von farblichen Darstellungen auf dem Monitor bei einer Rot-Grün-Sehschwäche oder erleichtert Menschen mit Parkinson die Bedienung der Maus. Das ist ein wichtiger Anspruch, den moderne Software erfüllen sollte.

Denkt man den Ansatz, dass allen Nutzer:innen keine Barrieren bei der Bedienung im Weg stehen dürfen, konsequent weiter, so zeigt sich schnell, dass jeder Mensch bei der Benutzung eines Computers mehr oder weniger große Einschränkungen erfährt. So sind zum Beispiel auch für normal sehende Anwender:innen Elemente der Programmoberfläche auf einem schlechten Monitor schwer zu erkennen, die Umgebung kann zu laut sein, um sich zu konzentrieren oder die Maus aufgrund einer aktuellen Handverletzung nicht bedient werden. Barrierefreiheit geht also alle an!

Barrierefreiheit als Standard

Für Consumer Software ist das Reduzieren oder Eliminieren von Bedienbarrieren längst Standard. So kann ich etwa die Schrift auf meinem iPhone größer stellen oder mir Texte vorlesen lassen. Für das World Wide Web wurden schon früh die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) etabliert. Als internationaler Standard bieten sie Entwickler:innen Richtlinien, um Websites möglichst allen zugänglich zu machen. Sie sind mittlerweile der De-facto-Standard für barrierefreie Bedienerlebnisse schlechthin und sogar Gesetzestexte zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen referenzieren darauf.

Barrieren beseitigen – Kräfte freisetzen

Diesen Standards zu folgen, bedeutet für mich nicht nur, meiner Verantwortung als Produktdesigner nachzukommen. Es bedeutet schlicht auch eine garantierte Verbesserung der Produktqualität – für alle Anwender:innen. Schließlich profitieren nicht nur Nutzer:innen mit besonderen visuellen Einschränkungen von kontrastreicher Darstellung oder einer Tastatursteuerung, um nur zwei Beispiele zu nennen. Die Unternehmerin und Accessibility-Fürsprecherin Debrah Ruh hat es auf den Punkt gebracht: „Accessibility allows us to tap into everyone’s potential.” Ich finde, das passt hervorragend zu unserem Anspruch bei CONTACT: Energizing great minds.

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