Der Digitale Zwilling und die Quantenphysik

Neue Themen wollen mit passenden Begriffen einsortiert werden. Sie machen das Kommunizieren effizient, weil der Absender im besten Falle nichts mehr großartig erklären muss.

Einigermaßen gelang das mit dem Begriff Product Lifecycle Management. Sie erinnern sich: „Von der Wiege bis zur Bahre“ usw. Aber wie die Deutschen so sind, gehen sie allem auf den Grund und noch tiefer. Anspruchsvolle Definitionsversuche gab es im Laufe der Jahre reichlich, die eher nicht weitergeholfen haben.

Geht das schon wieder los, dachte ich nun beim Lesen des Beitrags „The Digital Twin Theory“. Die Autoren zu den Anfängen ihrer Arbeit: Zum anderen reifte die Idee der „Digital Twin Theory“ während eines zufälligen Kontakts mit der Quantenphysik…: Aus Sicht der Quantenphysik befinden sich Elektronen an mehreren Orten gleichzeitig… Es erschien spannend zu prüfen, ob diese Eigenschaften auch für digitale Zwillinge angenommen werden können.“

OK, die Freiheit der Wissenschaft ist ein hohes Gut, und Querdenker sind gefragt. Aber bitte nicht zu verquer. Das etwas nicht gleich falsch ist, reicht nicht, oder? Es sollte auch absehbar weiterhelfen.

Warum die Aufregung? Der Digitale Zwilling ist ein schönes, einfaches Bild, um die Potentiale hinter dem Internet der Dinge zu verstehen. Wäre schade, wenn das nach dem Motto „warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht“ drangegeben wird.

Und übrigens, die englische Wikipedia sagt: A digital twin is a digital replica of a … physical entity…


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