Mit produktnahem ESG Reporting die Wettbewerbsfähigkeit steigern

ESG-Konformität ist längst kein „Nice-to-have“ mehr. Sie ist Voraussetzung, um auf einem zunehmend nachhaltigkeitsbewussten Markt zu bestehen, Ressourcen und Kosten zu sparen – und immer strengere gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Regularien wie die von der Europäischen Kommission initiierte Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) oder der Supply Chain Act fordern von Unternehmen, ESG-Daten transparent zu berichten. Während viele Organisationen dabei noch dokumentenzentriert arbeiten und mit Insellösungen kämpfen, entsteht an anderer Stelle ein strategischer Wettbewerbsvorteil: produktnahes ESG Reporting.

Was ist ESG Reporting?

Nachhaltiges Wirtschaften hat viele Facetten. Der ESG-Ansatz unterteilt es in drei zentrale Dimensionen:

• E = Environmental (Umwelt)
• S = Social (Soziales)
• G = Governance (Unternehmensführung)

In einem ESG Report berichten Unternehmen über alle drei Bereiche. Dazu gehören Daten wie CO2-Bilanzen, Energieverbräuche der Produktion und des Unternehmens sowie beispielsweise Informationen zur Förderung von Biodiversität und Vermeidung von Abfällen. Auch Themen wie die Einhaltung von fairen Arbeitsbedingungen und Menschenrechten, Sicherstellung von Diversität, Risikomanagement und Compliance müssen berücksichtigt werden.

Datenmanagement ist die Königsdisziplin im ESG Reporting

Diese Daten – insbesondere umweltrelevante KPIs – liegen häufig in verschiedenen Quellen verstreut: in eigenen IT-Tools, externen Umweltdatenbanken oder Systemen von Zulieferern und Partnern. In der Praxis läuft die Erstellung eines ESG-Berichts deshalb für viele Unternehmen auf eine zentrale Frage hinaus: Wie lassen sich belastbare ESG-Daten aus verschiedenen Quellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erfassen und auswerten?

Ein Diagramm mit drei Balken zum Thema „Die größten Herausforderungen für Unternehmen beim ESG Reporting“.
Die Vielzahl der Datenquellen und die variierende Datenqualität gehören für Unternehmen zu den größten Herausforderungen beim ESG Reporting. (BARC GmbH 2024)

Ein Schlüssel liegt darin, das ESG Reporting in der Produktentwicklung – also im PLM-System – zu verankern. Hier liegen entscheidende Daten entlang des gesamten Produktlebenszyklus ab: Informationen über das Produktportfolio, verwendete Materialien und deren Sourcing, Emissionen aus Herstellung und Lieferkette – aber auch zu späteren Lebensphasen wie Nutzung, Entsorgung und Recycling. Durch diese systematisierte und nachvollziehbare Datenbasis bildet ein PLM-System die ideale Grundlage für eine präzise, transparente und strategisch nutzbare Nachhaltigkeitsbewertung.

Produktnahe Single Source of Truth als Enabler

Eine offene Integrationsplattform wie CONTACT Elements bietet für die ESG-Berichterstattung einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie bindet Informationen aus verschiedenen internen und externen Quellen nahtlos ein. Über APIs tauscht sie Daten mit Drittsystemen wie ERP-Tools aus. Informationen aus der Lieferkette lassen sich über standardisierte Austauschformate wie die Verwaltungsschale (Asset Administration Shell) oder Datenökosysteme (wie Pontus-X oder Catena-X) integrieren. So wird die Plattform zur Single Source of Truth für ein unternehmensweites ESG Reporting aus einer Hand.

Eine schematische Darstellung des ESG Reportings auf Basis der CONTACT Elements Plattform.
ESG Reporting auf Basis von CONTACT Elements.

Idealerweise haben solche Lösungen direkt Funktionen an Bord, um die Daten zu bewerten und zu analysieren. CONTACT Elements beispielsweise nutzt KI-Methoden, um die Datenqualität zu evaluieren. Leistungsstarke Module, etwa zur Berechnung des Product Carbon Footprint, erstellen daraus im nächsten Schritt einen belastbaren ESG-Bericht. So entsteht ein durchgängiges, auditfähiges Reporting, das alle marktspezifischen Anforderungen erfüllt.

Vom ESG Reporting zur Nachhaltigkeitsstrategie

Wer heute auf produktnahe, integrierte Lösungen wie CONTACT Elements setzt, meistert nicht nur das „Pflichtprojekt“ ESG Reporting, sondern kann Nachhaltigkeit strategisch im Unternehmen verankern. Beispielsweise lassen sich ESG-Daten in CONTACT Elements direkt mit Produktstrukturen und Entwicklungsprozessen verknüpfen. Entwickler*innen können dadurch frühzeitig Aussagen zu entstehenden CO2-Emissionen innerhalb des Produktportfolios oder in konkreten Fertigungsverfahren und -prozessen treffen und diese zielgerichtet optimieren.

Das Resultat: nachhaltige Innovationen, attraktivere Produkte, effizientere Prozesse und niedrigere Kosten. Die Grundlage dafür ist in jedem Fall eine Software-Plattform wie CONTACT Elements: offen, skalierbar und mit leistungsstarken Fachanwendungen.

Erfahren Sie in diesem Beitrag des Beratungsunternehmens CIMdata, wie Unternehmen Nachhaltigkeit systematisch im PLM verankern, um ihre Umweltauswirkungen entlang des gesamten Produktlebenszyklus zu reduzieren.

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil: Mit PLM einen Schritt voraus

Nachhaltiges Denken ist längst kein „Nice to have“ mehr – Regulatorien und Kundenwünsche machen es zu einem zentralen Bestandteil heutiger Innovation. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass ökologische Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sein müssen. Besonders in der Produktentwicklung zeigt sich das deutlich: Wo früher das Preis-Leistungsverhältnis im Vordergrund stand, kommt heute die Nachhaltigkeit als weiterer zentraler Faktor hinzu.

Preis-Leistung war gestern – es zählt das Gleichgewicht

Kosten und Effizienz spielen immer noch eine große Rolle. Aber wer auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben will, muss in unternehmerischen Entscheidungen die Umweltbilanz mitdenken. Die Herausforderung: ein gutes Gleichgewicht zwischen ökonomischer Performance und ökologischer Verantwortung finden. Das gelingt vor allem dann, wenn Nachhaltigkeit nicht erst ganz am Ende, sondern ganz zu Beginn – im Design – mitgedacht wird.

Warum der Produktentwicklungsprozess so entscheidend ist

Rund 80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produkts werden schon in der Entwicklungsphase festgelegt. So kommt bereits der Wahl von Materialien, Herstellungsprozessen, Energieverbräuchen sowie auch der Recyclingfähigkeit innerhalb der Entwicklung eine entscheidende Rolle zu. Wer hier bereits mit belastbaren und transparenten Daten arbeitet, kann mit seinen Entscheidungen die späteren Folgen für die Umwelt gezielt beeinflussen und positiv auf die Bilanz einwirken.

LCA vs. PCF – zwei wichtige Begriffe kurz erklärt

Wer sich mit nachhaltiger Produktentwicklung beschäftigt, kommt an diesen beiden Begriffen kaum vorbei:

  • Life Cycle Assessment (LCA) – die Ökobilanz eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg. Von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.
  • Product Carbon Footprint (PCF) – der CO₂-Fußabdruck eines Produkts, ausgedrückt in CO₂-Äquivalenten. Der PCF ist oft ein Teil einer umfassenderen LCA.

Nachhaltigkeit direkt im PLM-System umsetzen

Mit CONTACTs Sustainability-Lösung lassen sich diese Umweltdaten direkt in CIM Database PLM erfassen und nutzen. So werden Materialien, Prozesse und Produktstrukturen systematisch bewertet. Ob manuell eingegeben oder automatisch aus Umwelt-Datenbanken importiert: Die Umweltwirkung eines Produkts lässt sich direkt im System analysieren und verbessern.

Asset Administration Shell – ein Schlüssel zum Datenaustausch in der Lieferkette?

Nachhaltigkeit funktioniert nicht im Alleingang. Besonders bei komplexen Produkten mit vielen Zulieferern ist der souveräne Austausch von Daten entscheidend. Hier kommt das Konzept der Verwaltungsschale (Asset Administration Shell, AAS) ins Spiel – eine standardisierte Abbildung von digitalen Zwillingen für beispielsweise Industriekomponenten.

Mit verschiedenen Submodellen wie zum Beispiel für den Carbon Footprint können Unternehmen ihre Umweltinformationen standardisiert kommunizieren, intern wie extern. So entsteht eine durchgängige Datenbasis über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Das funktioniert auch mit zugekauften Teilen – vorausgesetzt, die Daten werden standardisiert erfasst und ausgetauscht.

Die drei wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Nachhaltigkeit beginnt im Engineering – hier werden entscheidende Weichen gestellt.
  2. Standardisierte Datenformate ermöglichen es, umweltbezogene Daten in den Produktlebenszyklus zu integrieren.
  3. Mit IT-Tools wie CONTACT Elements Sustainability Cloud lässt sich nicht nur ein umweltfreundlicher Betrieb planen, sondern Nachhaltigkeit schon im frühen Entwicklungsprozess umsetzen.

Fazit:

Die Entwicklung nachhaltiger Produkte ist kein Zukunftsthema mehr – sie ist längst Realität. Wer frühzeitig die richtigen Tools nutzt und auf standardisierte Prozesse setzt, verschafft sich nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche.